Nagarkot

Samstag, 10. Dezember: Hey Leute, ich bin Morgenmuffel!Sonnenaufgang über dem Himalaya - Blick von Nagarkot (c) Peter Belina

Kurz nach 6 Uhr geht die Sonne auf, d.h., um 5:30 aufstehen, wenn man den Sonnenaufgang über dem Himalaya erleben will. Hey Leute, ich bin Langschläfer! Was muss ich denn tun, damit die Sonne später aufgeht?

Ich stehe trotzdem so früh auf, auch wenn es draußen noch saukalt ist - so wie übrigens auch in den Zimmern. Wie in allen anderen Hotels gibt es keine Heizung. Tagsüber wird es zwar angenehm warm, Nachts kühlt es jedoch empfindlich ab in Richtung Frost, vor allem hier oben.

Der Sonnenaufgang ein Traum. Ganz im Osten der Tschomolungma, bei uns besser als Mount Everest bekannt, ganz im Westen das Annapurna-Massiv, wo wir ab Dienstag trecken werden. Das frühe Aufstehen hat sich auch deswegen gelohnt, weil es später wieder diesig wird.

Wir werden in das Dorf Panauti gefahren und wandern von hier ca. 6 Stunden nach Dhulikhel. Zwischendurch komme ich schon mal ins Schwitzen. Unterwegs machen wir wieder Halt an einer Stupa. Heute arbeiten die Einheimischen nicht, Studenten tanzen und feiern unweit der Stupa. Die meisten sind aus besserem Haus. Wir werden zur Party eingeladen. Größer könnte der Kontrast kaum sein. Auf der einen Seite der alte Bauer, der 50 kg Steine in einem Korb, transportiert, der über der Stirn befestigt ist, auf der anderen Seite die feiernden Studis.

Abends erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang unser Hotel, diesmal deutlich höherwertiger, was man auch an den Preisen merkt. Wollte im Hotel etwas Geld tauschen: statt 91 Rupien pro Euro, bekomme ich nur 70 geboten. Für eine Flasche Wasser will der gute Mann statt der üblichen 10 bis 20 Rupien 93 haben. Ich verzichte dankend. Vielleicht etwas knauserig, aber so ist halt die Marktwirtschaft. Damit das Abendessen nicht so teuer erscheint, werden 10% regionale und 14% staatliche Steuer erst hinterher aufgeschlagen...